Women in Leadership Roles at Kaufland e-commerce

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In unserer neuen Beitragsreihe „Women in Leadership Roles at Kaufland e-commerce“ kommen unsere weiblichen Führungskräfte zu Wort: Sie geben uns interessante Einblicke in ihren Karriereweg und schildern, was aus ihrer Sicht einen guten Führungsstil ausmacht. Den Anfang machen Friederike (Commercial Director of Marketplace) und Stefanie (Head of Partner Management & B2B Marketing).

Liebe Friederike, du bist als Director für den Commercial Bereich des Marktplatzes verantwortlich. Was gefällt dir besonders an deiner Stelle?

Friederike, Commercial Director Marketplace

Diese Frage ist gar nicht so einfach kurz und knapp zu beantworten, denn mir gefällt einfach alles an meiner Stelle.

Für mich ist kein Tag wie der andere und die Themen, die täglich auf meinem Schreibtisch liegen, könnten nicht unterschiedlicher sein: Wir sind einer der am schnellsten wachsenden Marktplätze in Europa, befinden uns aber in einer herausfordernden Situation am Markt. Einen guten Weg zu finden, das Marktplatzgeschäft für unsere Händler und Partner weiterzuentwickeln beziehungsweise erfolgreicher zu machen, ist jeden Tag eine neue Herausforderung (im positiven Sinne) für mich und mein Team.

Erzähl uns doch noch mehr über deinen Hintergrund, wie bist du zu deiner aktuellen Position gekommen?

Ich habe einen klassischen BWL-Hintergrund und habe mich nach dem Studium dazu entschieden, als Managementberaterin Kunden zu verschiedenen Themen zu beraten und natürlich auch gut rumzukommen – Berlin, New York, Dublin, Santa Monica sind hier nur einige Beispiele von Projektstandorten.

Nachdem ich keine Lust mehr hatte, aus dem Koffer zu leben, habe ich bei Wayfair für diverse Produktkategorien die Customer Journey optimiert und war für alle Upholstery- und die polnischen Händler verantwortlich.

Schlussendlich war dann die besondere Kultur bei Kaufland e-commerce der Grund, warum ich im August 2020 als Head of Marketplace Development angefangen habe. Ich war in dieser Rolle für alle übergreifenden Projekte im Marktplatzmanagement sowie das Controlling verantwortlich. Seit April 2023 leite ich das Marktplatzmanagement übergreifend bei Kaufland e-commerce und freue mich sehr über diese Herausforderung.

Wie bin ich genau dahin gekommen, wo ich heute bin? Wenn ich so auf die letzten Stationen zurückblicke, war immer jemand da, zu dem ich aufgeschaut habe, der mich gefördert, aber auch gefordert hat und ich denke, dass diese Personen der Grund dafür sind.

 

Du bist in einem Bereich mit hohem Männeranteil tätig. Hat dich das in deiner Karriere vor besondere Herausforderungen gestellt?

Ich würde die Frage gerne umformulieren, denn ich WAR in der Vergangenheit in einem Umfeld mit hohem Männeranteil tätig. In meiner heutigen Position ist das nicht mehr der Fall.

In der Vergangenheit hat mich diese Situation in meiner Karriere auch sicher mal vor Herausforderungen gestellt, wobei ich diese stets eher als Chance gesehen habe: Eine Chance, aus der Masse herauszustechen und zu beweisen, dass auch Frauen in einer Männerdomäne erfolgreich sein können. Ich bin mir ziemlich sicher, dass dies auch der Grund ist, dass ich heute die Person bin, die ich bin und da stehe, wo ich stehe.

 

Was macht für dich einen guten Führungsstil aus?

Ein guter Führungsstil zeichnet sich für mich dadurch aus, dass er individuell und situativ ist. Kein Mitarbeiter und keine Situation sind gleich und können deshalb in kein „Korsett“ gezwungen werden und benötigen deswegen einen sehr individuellen Führungsstil.

 

Wie können wir deiner Meinung nach junge Frauen auf ihrem Weg zu einer Führungsposition besser fördern?

Aus meiner Sicht ist der Weg zu einer Führungsposition eine Mischung aus „fördern und fordern“ – und dies gilt nicht nur für junge Frauen, sondern genauso für junge Männer.

  • Fördern: Wir können jedem Mitarbeiter auf seinem Karriereweg – zum Beispiel in einer Führungsposition – durch Feedback und Coaching sowie Unterstützung in schwierigen Situationen helfen. Dies muss nicht immer in der direkten Führungsbeziehung liegen. In meiner Karriere waren meine größten Wegbereiter meine Mentoren, die ich mir teilweise auch proaktiv gesucht habe.
  • Fordern: Ich sehe Fordern als Gegenstück dazu, gefördert zu werden. Man wird aus meiner Sicht nie in eine Führungsposition kommen, wenn man nicht auch bereit ist, über das übliche Maß hinauszugehen, sich zu entwickeln und damit sich selbst zu fordern.

Ich rate jedem, der eine Führungsposition anstrebt, jede Herausforderung als Chance anzusehen, denn nur an Herausforderungen kann man wachsen. Auch wenn sich diese Herausforderung mal nach zu kaltem Wasser” anfühlt: Luftholen, reinspringen, schwimmen und dann auf sich stolz sein, dass man es geschafft hat! Und wenn sich mal so eine Chance ergibt, kann ich nur empfehlen, die Hand zu heben und hier bin ich” zu rufen.

Liebe Stefanie, wie ist es bei dir? Als Head of Partner Management & B2B Marketing betreust du die Beziehungen zu unseren Business-Partnern: Was reizt dich an dieser Aufgabe?

In unserer Abteilung haben wir viele verschiedene Aufgaben: Wir onboarden technische Partner, machen Marketing zur Händlerakquise, betreuen Agenturen, die Händler für uns werben, und wir kümmern uns um den Außenauftritt und die Kommunikation für die Marke Kaufland Global Marketplace. Wir bewegen uns also auf vielen verschiedenen Spielfeldern gleichzeitig, die aber alle irgendwie miteinander verbunden sind. Dieser bunte Blumenstrauß an Aufgaben bringt sehr viel Abwechslung und einen hohen Grad an Dynamik mit sich, was unsere Arbeit unheimlich vielseitig und spannend macht.

 

Wir wollen mehr über deine Laufbahn wissen: Auf welchem Weg bist du zu deiner aktuellen Position gekommen?

Ich glaube einige der Lebensläufe meiner Kollegen fangen mit einem ähnlichen Satz an: „Es war einmal eine Praktikantin bei der Firma Hitflip Media Trading GmbH…“

Ich habe in dieser Firma schon fast alles gemacht. Ich habe sowohl mit Kunden als auch Händlern telefoniert, SEO-Texte geschrieben und ein Jahr lang war ich die HR-Abteilung. Im Direktverkauf bei Hitmeister habe ich Waren für unser Lager eingekauft und nach der Übernahme durch real bin ich dann in meinem heutigen Aufgabenbereich, dem Partner Management und B2B Marketing, durchgestartet. Das Aufgabenfeld war damals noch etwas kleiner. Mit dem Marktplatzwachstum von real.de, beziehungsweise Kaufland.de, wuchsen auch meine Bereiche und neue Verantwortungsbereiche kamen hinzu.

Ich habe mit viel Einsatz, unermüdlichem Wachstumswillen für die Company und einem hohen Grad an Teamplayer-Geist unheimlich viele Erfahrungen im Marktplatzgeschäft sammeln dürfen. Viel Networking innerhalb der Branche und die Mitarbeit in verschiedenen Bereichen lassen mich heute auf ein breites Branchenwissen zurückgreifen, das ich im täglichen Umgang mit unseren Partnern nutzen kann.

 

Was ist dir als Führungskraft im Umgang mit deinem Team besonders wichtig?

Mir ist es wichtig, dass wir alle eine gemeinsame Blickrichtung haben und auf die gleichen Ziele hinarbeiten. Um das zu erreichen, benötigen wir eine offene Kommunikation, Transparenz innerhalb unserer Arbeit und einen hohen Grad an Begeisterungsfähigkeit, der uns immer wieder frischen Wind in die Segel bläst und uns weiter vorantreibt. Im Umgang miteinander sind Vertrauen und Wertschätzung ein wichtiger Bestandteil unseres Teamworks. Nur so können wir motiviert und mit Spaß jeden Tag zusammenarbeiten.

Mein Lieblingsprinciple ist „Shoot for the moon“. In wenigen Jahren werden wir eines der bedeutendsten E-Commerce-Unternehmen in Europa sein. Gemeinsam im Team werden wir mit viel Einsatz und kreativen Ideen auf dieses Ziel hinarbeiten und jeder in meinem Team wird später wissen, welchen Beitrag er oder sie dazu geleistet hat, wenn wir gemeinsam feiern.

Stefanie, Head of Partner Management & B2B Marketing

Frauen sind in Führungspositionen immer noch unterrepräsentiert. Würdest du sagen, dass du in deiner Karriere aufgrund deines Geschlechts mit besonderen Hürden konfrontiert warst?

Ich hatte eine sehr gute Wegbereiterin. Jeden Weg, den ich gegangen bin, hat Claudia Bolten als meine Vorgesetzte bereits vor mir beschritten. Ich persönlich habe mein Geschlecht in diesem Unternehmen nicht als Karrierehürde wahrgenommen.

Ein Spagat ist allerdings manchmal die Konsequenz aus meinem Geschlecht. Nach meiner Elternzeit bekam ich die große Chance, meine damalige Abteilungsleitung weiterzuführen, auch auf reduzierter Stundenzahl. Mein Herz hängt an diesem Marktplatz, daher habe ich die Position selbstverständlich gerne weitergeführt. Solange aber in unserer Gesellschaft weiterhin Frauen den Großteil der Erziehung und Kinderbetreuung übernehmen, ist der Balanceakt zwischen Arbeit und der Zeit für unsere Tochter auch manchmal herausfordernd. Da hilft mir das mobile Arbeiten sehr: Es ermöglicht mir, beide Verantwortungen gut miteinander kombinieren zu können.

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Perfekt, denn wir sind immer auf der Suche nach den besten Talenten für unser Team!
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Welchen Tipp würdest du Frauen (und auch Männern) geben, die eine Führungsposition anstreben?

Volle Kraft voraus! Sei innovativ und proaktiv, sammle so viele Erfahrungen wie möglich innerhalb deines Aufgabenbereichs und darüber hinaus. Tausch dich aus und vor allem: sei mutig! Wer seine Komfort-Zone nicht verlässt, kann sich nicht weiterentwickeln. Schreck nicht davor zurück, Neues auszuprobieren. Ebenso wichtig: Sei bereit, neue Wege und Ideen vorzuschlagen, auch wenn sie dich vielleicht Einsatz und Kraft kosten.

Führende Personen gehen voran. Sie beseitigen Hürden und bauen Brücken. Sie sorgen dafür, dass alle auf dem Weg bleiben und dass es allen gut geht, die sich mit auf der Reise befinden. Die Bedürfnisse jedes Team-Mitglieds sind individuell. Führung ist daher nicht nur eine unternehmerische Verantwortung gegenüber deiner Company, sondern auch eine große soziale Verantwortung gegenüber deinem Team. 

Vielen Dank für dieses spannende Interview, Friederike und Stefanie.